Mokume Gane – japanische Schmiedekunst
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Mokume Gane – diese japanische Schmiede-Kunst ist unsere Spezialität. Dabei dreht sich alles um die vielfältigen Muster, die bei dem komplizierten Herstellungs- und Schmiedeprozess entstehen. Wie das geht? Das zeigen wir Euch hier:
Wie geht eigentlich Mokume Gane?
Mokume Gane – das ist japanisch und bedeutet soviel wie „Holzmaserung in Metall“. Bezeichnet wird damit eine mehr als 300 Jahre alte Schmiedetechnik, mit der sich verschieden farbige Edelmetalle zu ganz außergewöhnlichen Mustern verarbeiten lassen, die manchmal so ähnlich aussehen wie Holzstrukturen.
In den 1970er Jahren brachten Amerikaner die Schmiedetechnik des Mokume Gane, (zuvor ein gut gehütetes Geheimnis in Japan) nach Amerika. Nun entstanden erstmals Schmuckstücke in dieser Technik, denn in Japan wurde Mokume Gane nie zur Herstellung von Schmuck verwendet, sondern es wurden Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel Schalen und Waffenverzierungen damit hergestellt.
So machen wir Mokume Gane:
Zunächst schweißen wir einen so genannten Block, der aus dünnen Edelmetall-Blechen zusammengestellt wird. Zwei Farben möglichst kontrastreicher Edelmetalle müssen es mindestens sein, wir können aber auch drei, vier, fünf oder sogar mehr verschiedene Legierungen miteinander verarbeiten.
Dies ist das Ausgangsmaterial für unsere Schmuckstücke und Trauringe.
Sehr wichtig ist die perfekte Vorbereitung und Reinigung der Bleche. Denn wenn die Edelmetall-Platten sich beim Verschweißen nicht überall verbinden, können Fehler im Block entstehen (kleine Löcher und Luftblasen), die am Anfang unbemerkt bleiben und erst ganz am Ende der Arbeit auftauchen. Da reicht schon ein kleines Staubkörnchen.
Das kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch teures Material.
Verschweißt werden die Blöcke von uns in der offenen Flamme. Das ist die traditionelle Art der Herstellung und sie ermöglicht uns ganz besondere Schichtungen und Muster.
Der ganz entscheidende Vorteil dieser Methode liegt in der sehr stabilen Verbindung der Schichten beim Feuerverschweißen. Beim Schweißvorgang werden die Metalle komplett flüssig, anders als beim Diffusionsverschweißen im Ofen. Aber das Schönste dabei ist für uns der intensive Kontakt mit dem Feuer und den Metallen.
Interessant für die Ringherstellung ist in erster Linie die Torsions- oder Damaszener-Technik:
Jetzt schmieden und walzen wir aus dem geschweißten Block eine Stange. Je nachdem, wie breit und dick die Ringe am Ende werden sollen, werden jetzt die Proportionen der Stange berechnet.
Das eigentliche Muster entsteht durch das Drehen („Tordieren„) der aus vielen Schichten bestehenden Stangen. Je nachdem, wie die Schichten angeordnet sind und wie wir tordieren, können wir so ganz unterschiedliche Muster erzeugen.
Die Technik des fugenlosen Ringe-Schmiedens
Ganz besonders anspruchsvoll und aufwendig ist die Herstellung von fugenlos geschmiedeten Ringen.
Wenn die Stange tordiert ist, bohren wir an beiden Enden je ein Loch. Jetzt sägen wir die Stange von Hand zwischen den Löchern auf und öffnen den Schlitz mit einigen vorsichtigen Hammerschlägen. In einem langwierigen Schmiedeprozess und (fast) zahllosen Glühvorgängen dornen und schmieden wir den Stab langsam und vorsichtig zu einem Ring. Bei Trauringen wird das natürlich im Doppelpack gemacht. Dabei achten wir besonders sorgfältig darauf, die Stangen genau gleich zu tordieren, damit die Ringe auch am Ende genau zusammen passen.
Fertig sind die Ringe noch nicht, denn jetzt erst bekommen sie durch das Schmieden ihre gewünschte abgerundete Außenform. Auch die Ringweite stimmt noch nicht, deshalb werden jetzt die Größen durch das Stauchen der Ringe auf die Ringweite angepasst, die wir brauchen.
Jetzt noch die Endbearbeitung, es wird noch kräftig gefeilt und geschmirgelt, vielleicht wird auch die Oberfläche geätzt (durch das Ätzen bekommt die Oberfläche noch eine Struktur) oder ein Stein gefasst…
FERTIG!

Insgesamt kommen bei einem Paar Trauringe leicht 40 Stunden Arbeitszeit zusammen, sehr oft auch mehr.
Doch jetzt ist das Sternenmuster auf der Innenseite und das Torsionsmuster auf der Außenseite. Das möchten wir anders haben…
Wie geht das Sternenmuster?
Das Innere nach außen bringen: Stülpen
Sollen die Ringe das Sternenmuster an der Außenseite zeigen, dann werden die Ringe umgekrempelt. Im Fachjargon heißt das „Stülpen“.
Das geht so: Nach dem Aufsägen und Dornen sind die Ringe zwar schon rund geschmiedet, aber das Sternenmuster ist noch auf auf der Ring-Innenseite.
Um die Ringe umzustülpen werden die eigentlich schon fast fertigen Ringe wieder zu einer Scheibe platt geschmiedet. Immer wieder und wieder wird das Material ausgeglüht, damit bei der Umformung auch ja nichts aufreißt… Ganz langsam und vorsichtig wird der Ring umgestülpt und so das Sternenmuster auf die Außenseite gedreht. Bei diesem Schmiedeprozess ist SEHR sorgfältiges Arbeiten angesagt – viel Erfahrung und Geduld gehören dringend dazu.
Am Ende schmieden, glühen, feilen, stauchen und schmirgeln wir noch, bis alles perfekt ist.
Entstanden sind ein Paar einzigartige Trauringe:

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